Heute schon mal gewartet?

Heute schon mal gewartet?

 

Warten – egal wo: an der Kasse, trotz Termin beim Arzt, beim Brötchenholen, im Stau, bei der Achterbahn…. Wenn es gut läuft, trifft man in vielen Situationen auf ellenlange Warteschlangen, bzw. volle Warteräume. Bei der aktuellen Wetterlage ist ohnehin beides schon unangenehm genug. Aber auch bei Temperaturen, die einem erlauben, Luft zu bekommen und bei nicht vorhandener körperlicher Tätigkeit trocken zu bleiben, ist Warten für viele der pure Stress.

 

Was man in der Zeit alles erledigen könnte! Also, das nächste von dem, was auf der langen To-Do-Liste steht. Und dann hätte man ja vielleicht noch den ein oder anderen Punkt, der eigentlich für morgen….. und dafür hätte man sich dann ja morgen vielleicht mal hinsetzen können. Oder Staub wischen. Oder Unkraut zupfen. Oder die Ordner ordnen. Oder so!

 

Was also tun, wenn ich mal wieder gegen meinen Willen von Menschenmassen festgehalten werde, die sich ausgerechnet zur gleichen Zeit wie ich da aufhalten wollen/ sollen/ müssen, wo ich bin. Ohnehin eine Frechheit – das unterläuft meine Individualität.

 

Vorschlag: Wenn es Ihnen nicht möglich ist, aus dieser Situation zu entkommen (nicht Achterbahnfahren oder keine Brötchen holen wäre ggf. eine Option) oder Ihr Vorhaben dazu für Sie zu wichtig ist, entschließen Sie sich doch, die vom Leben gerade bereitgehaltene Pause zu nutzen.

 

Rattern Sie nicht wiederholt die Aufgaben der nächsten Tage im Kopf durch. Überlegen Sie nicht, wie Sie später Ihre eigene Geschwindigkeit noch weiter erhöhen können (laut Buddah ist es eh nicht Ziel des Lebens, beständig die Geschwindigkeit zu erhöhen – und wenn der das schon wusste!). Nehmen Sie sich die Zeit die Ihnen gerade gegeben wird, um kurzfristig abzuschalten, zu entspannen, zu träumen. Hören Sie gut gelaunt Ihrem Ohrwurm zu, bis Sie schmunzelnd endlich „der Nächste, bitte“ sind. Setzen Sie sich bequem zurück (im Auto oder in der Arztpraxis), lehnen Sie ihren Rücken und Kopf entspannt an, statt angespannt auf Ihren Aufruf zu warten. Und wenn Sie denken, Sie sitzen entspannt, überprüfen Sie einmal , ob das nicht noch entspannter geht.  Atmen Sie tief ein – und verfolgen Sie, wo Ihr Atem eigentlich hinläuft (Brust- oder Bauchatmung oder vielleicht sogar Flankenatmung?) – und dann atmen Sie bitte auch wieder aus (wie weit ist das möglich?). Gehen Sie positiven Gedanken nach – wenn nicht jetzt, wann dann?

 

Pausen sind wertvoll -  egal ob wir sie uns absichtlich nehmen oder sie ob zufällig bzw. unfreiwillig in unserem Alltag auftauchen. Sie sind eine Chance, zu regenerieren. Üben Sie, sich diese zu gönnen. Denn wenn Sie gerade mitten in der Hektik sind, kommt selten jemand vorbei, der noch drei Pausen übrig hat.

 

In diesem Sinne: Bis demnächst in der Schlange vor der Eisdiele!